PLANUNG


Domino-Maildateien
Wenn Sie ein Benutzerkonto über den IBM® Domino-Registrierungsprozess erstellen, generiert Domino eine IBM Notes-Datenbank (NSF-Datei), die als persönlicher Nachrichtenspeicher des Benutzers dient. Jede Maildatei-Datenbank wird aus einer Maildatei-Schablone auf einem Domino-Server erstellt. Der Server, auf dem sich die Maildatei befindet, wird als Home-Server oder Mail-Server des Benutzers bezeichnet. Benutzer können auf eine Domino-Maildatei über einen Notes-Client, einen Web-Browser, einen POP3-Client, einen IMAP-Client oder über mehrere Client-Typen zugreifen.

Maildatenbanken unterstützen die Volltextindizierung, die Verschlüsselung, die Replizierung, wiederherstellbare Löschungen und die Archivierung. Administratoren können Eigenschaften oder Richtlinien angeben, um die Verwendung dieser Funktionen für Maildateien zu beschränken.

Für Benutzer, die auf Mail primär oder ausschließlich über einen Notes-Mail-Client zugreifen, müssen Sie während der Registrierung Benutzer-IDs erstellen. Eine Benutzer-ID ist nicht erforderlich, wenn ein Benutzer nicht über einen Notes-Client, sondern ausschließlich über andere Mail-Clients auf Mail zugreift. Ein Benutzer, der auf Mail beispielsweise über einen IBM iNotes-, POP3- oder IMAP-Client zugreift, benötigt ein Personendokument und Internet-Kennwörter, eine Benutzer-ID ist jedoch nicht erforderlich. Eine Benutzer-ID ist jedoch für iNotes-Benutzer erforderlich, die offline arbeiten oder verschlüsselte Mail lesen möchten.

Der Router auf dem Home-Server eines Benutzers stellt eingehende Nachrichten für den Benutzer an die Maildatei zu. Nachrichten in einer Maildatei können entweder im Notes-Rich-Text-Format (auch bekannt als CD-Format) oder im MIME-Format gespeichert werden. Das verwendete Format hängt von den Einstellungen im Personendokument des Benutzers ab. Wenn der Mail-Client eines Benutzers eine Nachricht öffnet oder herunterlädt, die in einem von ihm nicht lesbaren Format gespeichert ist, konvertiert Domino die Nachricht automatisch. Wenn ein IMAP-Client beispielsweise eine im Notes-Rich-Text-Format gespeicherte Nachricht öffnet, konvertiert der IMAP-Service von Domino die Nachricht in MIME, bevor er sie an den Client weiterleitet.

In Umgebungen, in denen alle Benutzer von Notes-Mail-Clients auf Mail zugreifen, können Sie die Speicherung im Rich-Text-Format angeben. Für Benutzer, die über IMAP- oder POP3-Clients auf Mail zugreifen, bietet es sich an, Mail im MIME-Format zu speichern, da auf diese Weise das Konvertieren der Nachricht vor dem Lesen vermieden werden kann. Wenn Sie als bevorzugtes Speicherformat eines Benutzers Originalformat beibehalten auswählen, ändert der Router das Format der Nachrichten nicht, bevor er sie in die Maildatei stellt. Es ist daher möglich, dass die Maildatei sowohl Nachrichten im Rich-Text- als auch im MIME-Format enthält.

Jeder Benutzer wird standardmäßig als Besitzer seiner persönlichen Maildatei betrachtet. In dieser Funktion wird ihm Managerzugriff in der Zugriffskontrollliste (ACL) der Maildatei gewährt. Benutzer mit Managerzugriff können bestimmten vertrauenswürdigen Personen untergeordneten Zugriff auf ihre Maildateien über einen Notes-Client, einen iNotes-Client oder einen Webmail-Client gewähren. Leitende Angestellte einer Organisation können beispielsweise ihren Sekretärinnen erlauben, Mail in ihrem Namen zu lesen und zu senden.

Um die Mailzustellung zu ermöglichen, gewährt die vorgegebene ACL auch Managerzugriff auf den Mail-Server eines Benutzers und andere Server in der lokalen Domino-Domäne. Die ACL gewährt keinen Zugriff auf Daten anderer Benutzer im Mailsystem.

Während der Registrierung kann der Administrator den Managerzugriff für die Maildatei eines Benutzers übernehmen, indem er den Zugriff für den Besitzer der Maildatei von "Managerzugriff" auf "Entwickler" setzt. Benutzer benötigen mindestens Editorzugriff auf ihre Maildateien, um gewöhnliche Mail-Vorgänge, z. B. das Erstellen, Senden, Beantworten und Löschen von Nachrichten, auszuführen. Für andere Maildatei-Vorgänge sind höhere Zugriffsrechte erforderlich. Benutzer müssen beispielsweise mindestens über Entwicklerzugriff verfügen, um einen Volltextindex erstellen zu können.

Um die Verwaltung des Festplattenspeichers zu erleichtern, können Sie Größenbeschränkungen für Datenbanken angeben, um die Größe von Maildateien zu steuern. Im Konfigurationsdokument können Sie den Router so einrichten, dass er die Zustellung neuer Mail zurückhält, wenn eine Maildatei ihre Größenbeschränkung erreicht hat. Der Router hält die Mail zurück, bis der Benutzer die Größe der Maildatei reduziert, indem er Nachrichten löscht oder archiviert.

Neben der primären Maildatei eines Benutzers können Benutzer und Administratoren Maildateien in andere Arbeitsumgebungen replizieren. Administratoren können mithilfe von Serverrepliken die Failover-Umleitung aktivieren. Benutzer können lokale Repliken auf einer Workstation oder einem Laptop erstellen und damit offline arbeiten.

Benutzer von Notes-Clients können Mail-Filterregeln erstellen, um eingehende Nachrichten zu verwalten. Administratoren können mithilfe von Domino Administrator und anderen Notes-Standardwerkzeugen für Datenbanken, z. B. Compact und Fixup, eine Vielzahl von Verwaltungsaufgaben ausführen.

Zugehörige Konzepte
Überblick: Nachrichtenaustausch