Wenn Sie eine Schablone verwenden, können Sie für Ihr Unternehmen Gestaltungsvorgaben festlegen. In großen Firmen gibt es für gewöhnlich eine zentrale Entwicklungsgruppe, die Schablonen gestaltet und verwaltet, um eine einheitliche Gestaltung zu gewährleisten und die Verteilung neuer Datenbanken zu beschleunigen. Verwenden Sie eine Schablone, um ähnliche Arten von Anwendungen (beispielsweise alle Diskussionsdatenbanken) zu standardisieren oder um einzelne Gestaltungselemente wie Felder, Masken, Ansichten, Ordner, Navigatoren und Agenten zu speichern, die Sie in einer Vielzahl von Anwendungen verwenden können.

Um eine IBM® Lotus® Domino(TM) Designer-Schablone anzupassen, wählen Sie "Datei - Anwendung - Neue Kopie", um die ursprüngliche Schablone zu kopieren und die ursprüngliche Gestaltung zu übernehmen. Geben Sie ihr im Dialogfeld "Datenbank kopieren" einen anderen Dateinamen, um zu vermeiden, dass zukünftige Versionen des Originals Ihre Anpassung überschreiben.

Es folgt eine Liste der Änderungen, die Sie möglicherweise beim Anpassen einer Designer-Schablone vornehmen:

• Behalten Sie die ursprünglichen Eigenschaften der Designer-Schablone bei, sodass vorhandene Datenbanken, die ihre Gestaltung übernehmen, weiterhin mit der Schablone synchronisiert werden.
• Ändern Sie den Dateinamen der soeben kopierten Schablone im Dialogfeld "Datenbank kopieren" (wählen Sie "Datei - Anwendung - Neue Kopie") in einen Namen, der auf die beabsichtigte Verwendung Bezug nimmt.
• Ändern Sie den Namen der soeben kopierten Schablone (wählen Sie "Datei - Anwendung - Eigenschaften") in einen Namen, der den Zweck der neuen Schablone angibt.
• Wenn vorhandene Datenbanken, die die ursprüngliche Designer-Schablonengestaltung übernommen haben, auch die Gestaltung der neu erstellten Schablone übernehmen sollen, müssen Sie die Datenbankeigenschaften dieser Datenbanken so bearbeiten, dass der Name der neu kopierten Schablone übernommen wird.

• Eine neue Datenbank kann von beliebigen Benutzern problemlos erstellt werden.

  Die Benutzer müssen nur eine Menüoption kennen: "Datei - Anwendung - Neu". Mit der Datenbankgestaltung selbst haben sie nichts zu tun.

• Entwickler und erfahrene Benutzer können bei der Gestaltung Zeit sparen.

  Für alle Masken, Ansichten oder Agenten, die durch Kopieren einer Schablone entstanden sind, entfällt jeglicher zusätzlicher Gestaltungs- oder Aktualisierungsaufwand. Die Verwendung einer vorgefertigten Maske oder Ansicht, die komplexe Formeln oder eine umfangreiche Schlüsselwörterliste enthält, vermindert die Wahrscheinlichkeit von Gestaltungsfehlern und verkürzt die für Tests vor der Datenbankauslieferung benötigte Zeit.

• Datenbanken werden allen Benutzern einheitlich angezeigt.

  Ansichten, Masken und Felder, die zu einer Schablone gehören, verwenden denselben Namen in allen Datenbanken. Dadurch können Benutzer ihre Kenntnisse über eine Datenbank auf viele Datenbanken übertragen.

• Die Schablone hat normalerweise keinen Einfluss auf das Datenbanksymbol, das Dokument "Über diese Datenbank" und das Dokument "Benutzen dieser Datenbank". Wenn ein Symbol, das Dokument "Über diese Datenbank" oder das Dokument "Benutzen dieser Datenbank" alle Gestaltungsänderungen übernehmen soll, wechseln Sie in Designer, wählen Sie "Andere - Datenbankressourcen", wählen Sie das Symbol oder Dokument aus und ändern Sie die Optionen in der InfoBox, sodass Änderungen aus der Schablone übernommen werden. Standardmäßig werden Änderungen nicht übernommen. Sie können diese Gestaltungselemente ferner ändern, indem Sie manuell die umgestalteten Elemente in mit der Schablone verknüpfte Datenbanken einfügen.
• Erstellen Sie keine privaten Agenten oder Ordner in Schablonen, denn Änderungen. die an diesen vorgenommen werden, können nicht automatisch verteilt werden. Wenn eine Schablone einen privaten Agenten oder Ordner enthält, erhalten Sie Fehlernachrichten, wenn die Gestaltung aktualisiert/ersetzt wird. Im Falle eines gemeinsam genutzten/bei erster Benutzung privaten Ordners liegt folgende Situation vor: Wenn der Ordner in der Schablone geöffnet oder getestet wurde, ist ein privater Ordner vorhanden, und dieser Ordner generiert Fehler, wenn Sie versuchen, die Gestaltung zu aktualisieren.
• Datenbanken, die ihre Gestaltung aus einer von Ihnen erstellten Schablone übernehmen, enthalten nicht die ACL-Einträge "LocalDomainServers" und "OtherDomainServers". Sie müssen diese Einträge mit Klammern in folgender Weise zur Schablone hinzufügen: [LocalDomainServers] und [OtherDomainServers].

Beim Erstellen einer Datenbank aus einer Schablone werden alle Gestaltungselemente dauerhaft in diese neue Datenbank kopiert. In einer Umgebung, in der viele Datenbanken die Gestaltung aus einer einzelnen Schablone übernehmen, z. B. eine Mailschablone, ist die Redundanz von Daten offensichtlich. Wenn die SCT-Funktion (Single Copy Template, deutsch: Zentralschablone) in IBM® Lotus® Domino(TM) Version 6 und höher aktiviert wird, werden die Gestaltungselemente in den übernehmenden Datenbanken auf demselben Server durch Zeiger oder Referenzdokumente ersetzt. Diese Referenzdokumente zeigen auf das entsprechende Gestaltungselement in der Schablone. Für den Endbenutzer ist dieser Vorgang transparent. Auf diese Weise werden Gestaltungsdokumente nur einmal auf dem Server gespeichert. Alle direkten Änderungen an Gestaltungselementen in einer Datenbank, die ihre Gestaltung aus einer Zentralschablone übernimmt, haben zur Folge, dass in der Datenbank eine Kopie dieses Gestaltungsdokuments erstellt wird.

Wenn Datenbanken und/oder Repliken aus einer Zentralschablone erstellt werden, enthalten sie anfänglich die vollständigen Gestaltungsdokumente. Das Erstellen und Entfernen von Referenzdokumenten in der Datenbank wird von der Design-Task ausgeführt. Das Reduzieren der Datenbankgröße (Plattenplatz) ist einer der Hauptvorteile von Zentralschablonen und wird bei der Komprimierung der Datenbanken ausgeführt.

So erstellen/aktivieren Sie eine Zentralschablone

Zum Erstellen einer Zentralschablone wird die folgende Vorgehensweise empfohlen:

1. (Empfohlen) - Wählen Sie eine Schablone auf einem Server aus, die als SCT festgelegt werden soll (z. B. mail6.ntf). Erstellen Sie eine Kopie dieser Schablone (namens mail6sct.ntf) in einem lokalen Verzeichnis.

2. Öffnen Sie die InfoBox "Eigenschaften: Anwendung" ("Datei->Datenbank->Eigenschaften") dieser neuen Kopie (mail6sct.ntf) und ändern Sie im Register "Gestaltung" den Schablonennamen von "StdR6Mail" in "StdR6MailSCT". Sie können auch festlegen, dass diese neue Schablone die Änderungen an der Gestaltung aus der ursprünglichen Datenbank, StdR6Mail, übernimmt. Aktivieren Sie außerdem das Kontrollkästchen "Zentralschablone".

3. Kopieren Sie diese Schablone zurück auf den Server.

4. Ändern Sie die Übernahmeeinstellungen einiger oder alle Maildatenbanken von "mail6.ntf" (StdR6Mail) in ""mail6sct.ntf" (StdR6MailSCT). Verwenden Sie hierzu der Einfachheit halber das Konvertierungsprogramm wie folgt (der Server sollte dabei heruntergefahren sein):

1. Konvertieren Sie alle Benutzerdateien im 'Mail'-Unterverzeichnis, die derzeit ihre Gestaltung von "StdR6Mail" übernehmen, für die Verwendung von "mail6sct.ntf"
$ nconvert   mail\*.nsf   StdR6Mail   mail6sct.ntf
Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Dokumentation zum Konvertierungsprogramm.

Tipp Verwenden Sie auf Unix-Systemen den Konvertierungsbefehl "convert" an Stelle des Befehls "nconvert".

• Wählen Sie auf einem Server eine Schablone aus, die als SCT festgelegt werden soll (z. B. mail6.ntf). Aktivieren Sie die Option "Zentralschablone" für diese Schablone, indem Sie im Register "Gestaltung" der InfoBox "Eigenschaften: Anwendung" das Feld "Zentralschablone" auswählen. Wenn die Design-Task das nächste Mal ausgeführt wird, werden die Gestaltungselemente in jeder Datenbank, die ihre Gestaltung auf "mail6.ntf" übernimmt, durch Referenzdokumente ersetzt. Die Design-Task wird in der Regel als geplante Task über Nacht ausgeführt, kann aber auf der Serverkonsole wie folgt gestartet werden:

Die Zentralschablone deaktivieren

Sollte eine als Zentralschablone festgelegte Schablone beschädigt sein, können die Benutzerdateien einfach wieder für die Verwendung der ursprünglichen Schablone konvertiert werden. Um die Verbindung einer Datenbank zu einer Zentralschablone aufzuheben, sodass die Datenbank vollständige Gestaltungsdokumente an Stelle der Referenzdokumente enthält, führen Sie, abhängig von der verwendeten Bereitstellungsmethode, die folgenden Schritte aus:

1. Wenn Methode 1 verwendet wurde, dann ist die ursprüngliche Schablone (mail6.ntf) noch intakt und unverändert. Sie können beliebige/alle Benutzer für die Verwendung dieser Schablone wie folgt konvertieren:

1. Konvertieren Sie die Maildatei von Julia Meier für die Verwendung der ursprünglichen Schablone.
$ nconvert  mail\jdoe.nsf  StdR6MailSCT  mail6.ntf
1. Konvertieren Sie die Maildateien aller im Mail-Unterverzeichnis enthaltenen Benutzer für die Verwendung der ursprünglichen Schablone.
$ nconvert mail\*.nsf StdR6MailSCT mail6.ntf

> load design

Hinweise/Einschränkungen

• Damit Schablonen als Zentralschablone aktiviert werden können, müssen Sie aus das Format Notes Domino ODS (43) haben.
• Schablonen, die einmal als Zentralschablone aktiviert wurden, können nicht gelöscht werden. Dadurch wird verhindert, dass Referenzen nicht aufgelöst werden können. Diese Schablonen können jedoch bei Bedarf auf Betriebssystemebene gelöscht werden.
• Die Gestaltung einer Schablone, die einmal als Zentralschablone aktiviert wurde, kann derzeit nicht ersetzt werden.
• Der Name der Zentralschablone darf nicht geändert werden, da die Zuordnung der Datenbanken, die auf diese Schablone verweisen, verloren gehen kann.
• Umfassende Konvertierungen in/von SCT sollten ausgeführt werden, wenn der Server heruntergefahren ist oder wenn die Serveraktivität minimal ist.

Beispiel
Siehe auch

Schablonen
Datenbanken mit Schablonen verknüpfen
Einzelne Gestaltungselemente mit Schablonen verknüpfen

Glossar